Zürich, 17. September 2024 – Mit dem Ziel Plastik-Verpackungen und Getränkekartons flächendeckend zu sammeln und einer hochwertigen Verwertung zuzuführen, wurde der Verein RecyPac gegründet. Die nationale Lösung von RecyPac ist als ganzheitliche Branchenlösung organisiert, operiert ohne Gewinnabsicht und wurde von der WEKO freigegeben. Damit fügt sich das neue Angebot nahtlos in die bestehende Recycling-Landschaft ein und kann von den Gemeinden ab 1. Oktober eingeführt werden.
Rund 195'000 Tonnen Plastik-Verpackungen und Getränkekartons (z.B. von Tetra Pak) fallen in Schweizer Haushalten jedes Jahr als Abfall an. Obwohl verschiedene Anbieter seit über zehn Jahren Plastik-Sammelsäcke verkaufen und wertvolle Pionierarbeit geleistet haben, liegt die nationale Verwertungsquote erst bei knapp 3 Prozent*. Diese Zahlen verdeutlichen, dass ein Weiter-wie-bisher keine Lösung ist.
Ganzheitliche Branchenlösung
Weil kein Unternehmen den ganzen Kreislauf alleine organisieren kann, haben Verpackungsproduzenten, Inverkehrbringer, Detailhändler, Gemeinden und Verwerter die Branchenorganisation RecyPac ins Leben gerufen. Indem Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Verein RecyPac zusammenarbeiten, kann der Kreislauf ganzheitlich optimiert werden. Dazu gehört, dass die Verwertung und das Verpackungsdesign (Design for Recycling) aufeinander abgestimmt werden können. Dank dieser Koordination kann aus dem Schweizer Sammelgut künftig hochwertiges Rezyklat für den Wiedereinsatz auf dem Schweizer Markt hergestellt werden. Dadurch unterscheidet sich die Recycling-Lösung von RecyPac grundlegend von reinen Sammelsystemen.
Einheitliches Recycling ohne Gewinnabsicht
Damit sich mehr Konsument:innen am Recycling von Plastik-Verpackungen und Getränkekartons beteiligen, setzt RecyPac auf den Faktor Convenience. Das bedeutet, dass RecyPac einen schweizweit einheitlichen Sammelsack anbieten und eine flächendeckende Rückgabeinfrastruktur aufbauen wird. Weil RecyPac seine Recycling-Lösung als Service Public betrachtet, arbeitet der Verein ohne Gewinnabsicht und unter Einhaltung des Kostendeckungsprinzips. Dazu gehört auch, dass RecyPac seine Finanz- und Stoffströme offenlegen wird. Die Konsument:innen erhalten ein hochwertiges Angebot zu einem fairen Preis. Gleichzeitig werden der Ressourcen-Verbrauch gesenkt und die Umwelt geschont.
Einmalige Rechts- und Planungssicherheit
Um sicherzustellen, dass die Kooperation innerhalb von RecyPac kartellrechtlich unproblematisch ist, hat RecyPac freiwillig die Prüfung seines Modells durch die Wettbewerbsbehörden beantragt. Die WEKO hat dabei keine kartellrechtlichen Bedenken identifiziert und RecyPac freigegeben. Die Bevölkerung, Gemeinden und alle anderen Partner profitieren so von der einmaligen Rechts- und Planungssicherheit, die nur die Lösung RecyPac bietet.
Startbereit ab 1. Oktober
RecyPac leistet seit April 2024 Vorbereitungsarbeiten. Innerhalb eines halben Jahres hat der Verein die nationale Recycling-Lösung für Plastik-Verpackungen und Getränkekartons aufgebaut. Weil Plastik-Verpackungen und Getränkekartons unter das Abfallmonopol der öffentlichen Hand fallen, benötigt RecyPac von den Gemeinden eine Konzession für die Aufnahme der Sammeltätigkeit. Alle interessierten Gemeinden können das neue Angebot ab 1. Oktober ihrer Bevölkerung zur Verfügung stellen.
Kontakt
Odile Inauen, Geschäftsführerin RecyPac
medien@recypac.ch / 043 311 80 88
*Quellen:
- KuRVe 2017
- VSPR-Monitoringbericht 2023
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